CBD?

CBD: Was ist das und warum ist es wichtig?

CBD, oder Cannabidiol, ist eines von mehr als 100 bekannten Cannabinoiden, die in Hanf (Cannabis sativa) vorkommen. Im Gegensatz zu THC (Tetrahydrocannabinol), der psychoaktiven Verbindung in Cannabis, führt CBD nicht zu Rauschzuständen oder verändertem Bewusstsein. Stattdessen bietet es eine breite Palette von Wohlfühleigenschaften, die sowohl bei Forschern als auch bei Verbrauchern auf großes Interesse gestoßen sind.

Chemische Struktur und Herkunft von CBD

Die chemische Formel von CBD lautet C₂₁H₃₀O₂. Es gehört zur Gruppe der Terpenophenole und ist ein lipophiles Molekül, d. h. es ist gut in Fetten und Ölen löslich. In der Pflanze wirkt CBD als Teil des natürlichen Abwehrsystems des Hanfs und schützt ihn vor Schädlingen und UV-Strahlung.

CBD wurde erstmals in den 1940er Jahren aus Hanf isoliert. Es wurde 1940 von dem amerikanischen Chemiker Roger Adams isoliert, aber seine genaue chemische Struktur wurde erst 1963 von dem israelischen Wissenschaftler Raphael Mechoulam und seinem Team bestimmt. Mechoulam wird aufgrund seiner bemerkenswerten Forschungen oft als "Vater der Cannabinoidforschung" bezeichnet.

Mechanismen der Einflussnahme

CBD unterscheidet sich von THC dadurch, dass es nicht direkt an die CB1- oder CB2-Rezeptoren im Endocannabinoid-System des Körpers bindet. Stattdessen wirkt es indirekt , indem es die Aktivität des Enzyms FAAH hemmt und dadurch den Gehalt an Anandamid ("das Glücksmolekül") erhöht. CBD wirkt auch auf andere Rezeptoren, wie die TRPV1-Rezeptoren, die das Schmerz- und Temperaturempfinden regulieren.

Mögliche Vorteile

Schmerzlinderung

Die Interaktion von CBD mit TRPV1 und anderen Schmerzrezeptoren macht es zu einer vielversprechenden Option für die Behandlung chronischer Schmerzen. Vorläufige Studien deuten darauf hin, dass CBD sowohl akute als auch chronische Schmerzen zu lindern vermag.

Regulierung von Entzündungen

CBD hat entzündungshemmende Eigenschaften, die mit seiner Fähigkeit zusammenhängen, die Aktivität von Neurotransmittern zu hemmen, die Entzündungsreaktionen fördern. Dies macht es zu einer potenziellen Option für die Behandlung von Autoimmunkrankheiten und entzündlichen Zuständen.

Neuroprotektive Wirkungen

CBD hat antioxidative Eigenschaften, die die Nervenzellen vor oxidativem Stress schützen können . Dies ist besonders wichtig für die Erforschung neurologischer Erkrankungen wie Epilepsie und Parkinson-Krankheit.

Linderung von Ängsten und Depressionen

Die Forschung deutet darauf hin, dass CBD Serotoninrezeptoren beeinflussen kann, die für die Stimmungsregulierung von zentraler Bedeutung sind. Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass CBD Ängste reduzieren und die Stimmung verbessern kann, aber weitere klinische Forschung ist erforderlich.

Antioxidative Eigenschaften

CBD wirkt als Antioxidans, neutralisiert freie Radikale und schützt die Zellen vor Schäden. Dies macht es zu einem wertvollen Inhaltsstoff in Hautpflegeprodukten, die die Zeichen der Hautalterung bekämpfen.

Zusammenfassung

CBD ist eine vielseitige und nicht psychoaktive Verbindung, die das natürliche Gleichgewicht und Wohlbefinden des Körpers unterstützt. Seine Wirkmechanismen erstrecken sich über das Endocannabinoid-System hinaus auf mehrere andere Rezeptorsysteme, was es zu einer natürlichen und sicheren Option zur Unterstützung des Wohlbefindens macht.

Referenzen

Mechoulam, R., & Gaoni, Y. (1963). A Total Synthesis of Dl-∆1-Tetrahydrocannabinol, the Active Constituent of Hashish. Journal of the American Chemical Society, 85(22), 3276-3278. doi:10.1021/ja00897a038

Pertwee, R. G. (2008) The diverse CB1 and CB2 receptor pharmacology of three plant cannabinoids: ∆9-tetrahydrocannabinol, cannabidiol and ∆9-tetrahydrocannabivarin. British Journal of Pharmacology, 153(2), 199-215. doi:10.1038/sj.bjp.0707442

Atalay, S., Jarocka-Karpowicz, I., & Skrzydlewska, E. (2019). Antioxidative und antiinflammatorische Eigenschaften von Cannabidiol. Antioxidants, 9(1), 21. doi:10.3390/antiox9010021